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THEMA: Mitgehangen- Mitgefangen

Mitgehangen- Mitgefangen 10 Jahre 11 Monate her #1

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Stolz war er, der Herr, als ihn der Werte Vorstand der Raiffeisenbank fragte, ob er in seiner Bank Aufsichtsrat werden wolle. Nur Formsache wäre das, sagte der feine Herr in seinem schwarzen  Anzug. Schließlich würde alles vorher von ihm geprüft, was soll da schon passieren. Außerdem würde noch zusätzlich jedes Jahr der Genossenschaftsverband alles auf Herz und Nieren prüfen. Also brauche er doch nur immer schön nicken.Und neben den paar (Nick)Pflichten gebe es ja schließlich auch gewisse Vorteile, der Hauskredit werde günstiger, das könne man schon einrichten und von wegen Kontogebühren und anderes Zeugs, das wird doch einfach gestrichen. Schließlich muss je jeder, der ein solch hochlöbliches Amt annimmt, wenigsten einen Nutzen davon haben.Jetzt ist er nicht mehr so stolz, der Vorstand, denn die Bank wird wahrscheinlich  Hoheverluste wegen der Sportsprofi Insolvenz einfahren und nun beginnt die Suche nach den Schuldigen. Über die Pflichten jedes Mitgliedes eines Aufsichtsratsgremiums steht geschrieben, es habe „die Sorgfaltspflicht eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters anzuwenden“. Der Aufsichtsrat haftet also nicht nur für sein Tun ohne jegliches Privileg; es findet durch diese Vorschrift eine Beweislastumkehr statt.Geht also etwas schief und stehen Schadensersatzansprüche im Raum, dann muss nicht etwa sorgfaltswidriges Handeln nachgewiesen werden, sondern der Aufsichtsrat selber muss nachweisen, dass er die geforderte Sorgfalt vollständig aufgebracht hat. Im Übrigen muss jedes Aufsichtsratsmitglied auch darauf achten, dass ihm für die Wahrnehmung seines Aufsichtsratsmandates genügend Zeit zur Verfügung steht.“ Die Ausrede, er hätte aufgrund seiner eigentlichen beruflichen Belastung nicht so genau hinsehen können, gilt also ebenso wenig wie die Ausrede, er hätte niemals irgendeine Ahnung vom Bankgeschäft gehabt.Denn er hätte ja den Posten nicht annehmen dürfen.Aber wie gesagt, es war schon immer etwas Besonderes ein Auserwählter zu sein. In guten wie in schlechten Zeiten.

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