Als langjähriger Gast des gut geführten Restaurants „Stadtgespräch“ in Füssen, macht man sich natürlich Gedanken darüber, warum in aller Welt, das Lokal derzeit geschlossen bleibt. Ein Blick auf die Aushänge im Eingangsbereich bestätigte dann auch meinen Verdacht. Beim „Stadtgespräch“ handelt es sich schlicht und ergreifend um einen sogenannten unerwünschten Kreditnehmer. Das sich dieses Prädikat erst nach Analyse der desaströsen Finanzlage seitens der VR-Bank Ostallgaü herausstellte darf nicht weiter verwundern. Übertriebene Risikofreude bei der Kreditvergabe, sowie eine katastrophale Beratung, geschweige denn sinnvoller Umgang mit dem Eigenkapital des Kreditnehmers tun hier ihr Übriges. Da ist es dann hin, das gewisse Urvertrauen, was man doch immer in seine Bank gesetzt hat. Das mit dem Vertrauen wäre ja vielleicht gerade mal so noch zu verkraften, wenn nicht zu allem Überfluß auch noch das Gegenteil hinzukäme. Es ist bei Fachleuten unumstritten und leider ein Fakt, das die Bank hier kalkulierten Rechtsbruch begeht. Wie ist es sonst anders zu erklären, was mit den Kunden getrieben wird? Da werden Verträge über Zinssätze abgeschlossen, die reell völlig anders berechnet werden. Es werden Einzahlungen viel zu spät wertgestellt, um dafür überhöhte Überziehungszinsen zu kassieren. Weiterhin werden bei allen sich bietenden Gelegenheiten üppige Entgelte erhoben, obwohl etliche Gerichtsurteile diese Praxis schon lange verboten haben. Ohne mit der Wimper zu zucken, wird sich hier über geltendes Recht mal einfach so hinweggesetzt. Wer soll das schon merken, wenn Zinsen absichtlich falsch berechnet werden?!? Aber wenn man es herausfindet und sein Recht einfordert, wie im Falle des „Stadtgesprächs“ zu sehen, dann ist die Bank natürlich sehr gekränkt und beleidigt. In so einem Fall trifft man auf die geballte Ladung der juristischen Kompetenzen und Koryphäen, die sich eine Bank eben leisten kann. In diesem Sinne möchte ich allen raten, ihr Urvertrauen gegenüber der Bank abzulegen, lieber einmal mehr an das Vermögen seines eigenen Verstandes zu glauben und nicht zuletzt den Betreibern des Stadtgesprächs viel Glück in diesem ungleichen Kampf zu wünschen.
